Die Menstruation kann längere Zeit ausbleiben. Oder sie kann zu kurz sein und mit zu geringer Blutung einhergehen. Oder es tritt ein zu großer Blutverlust in Verbindung mit übermäßigen Schmerzen auf. In den Wechseljahren muss mit (nächtlichen) Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Wassereinlagerungen, Übergewicht und Osteoporose gerechnet werden. All diesen Beschwerden liegt eine gestörte Produktion von Sexualhormonen zu Grunde. Aber wodurch wird der Hormonhaushalt gestört? Und warum betrifft dies so viele Frauen?
Epidemiologische Studien zeigen, dass die Begleiterscheinungen der Wechseljahre nicht überall auf der Welt gleich sind. Studien bei asiatischen Frauen haben zum Beispiel gezeigt, dass Symptome wie Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen und Osteoporose bei diesen Frauen fast nicht vorkommen. Könnte das an der Ernährung liegen?
Die traditionelle Nahrung von asiatischen Frauen enthält:
Wie sich zeigt, beginnen die gleichen asiatischen Frauen unter den bei uns üblichen Symptomen zu leiden, wenn sie zum Beispiel in die Vereinigten Staaten auswandern und sich dort an die Ernährungsweise der Einheimischen anpassen. Innerhalb weniger Jahre steigt die Inzidenz von typischen Wechseljahrsbeschwerden auf die gleichen Zahlen wie bei der westlichen Bevölkerung (Stanford, 1995). Diese und andere Studien belegen die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit der Frau.
Nur wenn die Grundbestandteile von guter Qualität sind, kann ein gutes Endprodukt entstehen. Der wichtigste Grundbestandteil der Sexualhormone ist Cholesterin. Daher ist es besonders wichtig, dass genügend mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit der Nahrung aufgenommen werden, beispielsweise durch den Verzehr von Fisch, Nüssen und Olivenöl. Dies erfolgt bei uns jedoch im Allgemeinen viel zu wenig. Daher nimmt nicht jeder genügend Cofaktoren auf, um ein gut funktionierendes Hormonsystem zu gewährleisten.
Die wichtigsten Cofaktoren:
Die Vitamine A und D sind vor allem für die Regulierung der Produktion der Sexualhormone wichtig. Die B-Vitamine B3 und B6 spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Synthese von Hormonen, sondern auch bei hormonell bedingten Depressionen. Dies ist eine Beschwerde, die oft im Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom auftritt.
Unsere Ernährungsweise zeichnet sich oft durch eine überreichliche Zufuhr von Kohlenhydraten aus, wodurch die Bauchspeicheldrüse gezwungen wird, Überstunden einzulegen, um den ständig steigenden Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Diese Überreaktion führt oft zu Insulinresistenz. Diese kann letztlich zum Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) führen. Die Follikel führen dann keinen Eisprung durch und bleiben haften. Dadurch entsteht eine sich ständig vergrößernde Zyste, die letztlich große Probleme verursachen kann.
Ein weiteres Problem, das durch raffinierte Zuckerarten ausgelöst werden kann, besteht darin, dass das hormonelle Gleichgewicht von Dopamin zu Prolactin verschoben wird. Prolactin ist bei Frauen das entscheidende Stresshormon. Ein hoher Prolactinspiegel kann zu Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation), Galactorrhoe (spontaner Milchproduktion) und einem erhöhten Brustkrebsrisiko führen. Der Dopaminspiegel ist immer zu niedrig, wenn der Prolactinspiegel zu hoch ist.
Symptome eines erhöhten Prolactinspiegels:
Sowohl die Stimulierung der Dopamin- als auch der Serotoninproduktion verursachen eine Verringerung des Prolactinspiegels. Die Dopaminproduktion kann durch Supplementierung der Aminosäure L-Tyrosin stimuliert werden. Serotonin, das aus L-Tryptophan gebildet wird, kann durch Supplementierung dieser Aminosäure stimuliert werden
Stress ist mit Abstand die wichtigste Ursache für die Störung des hormonellen Gleichgewichts. Langanhaltender Stress führt zu einer erhöhten Freisetzung von Cortisol, die dann zu Folgendem führt:
Es ist unmöglich, sich bei einem konstant hohen Cortisolspiegel wohlzufühlen. Ein erhöhter Cortisolspiegel besteht oft auf Kosten des Progesteronspiegels. Dies führt zu einer Estrogendominanz. Stress bedeutet weiterhin ein erhöhtes Risiko für Insulinresistenz, die wiederum die Grundlage für die Entwicklung von Zysten in den Eierstöcken darstellt. Stress ist ein wichtiger Grund für das Ausbleiben des Eisprungs. Andere Ursachen sind schlechte Ernährung, sehr intensive sportliche Betätigung, Crash-Diäten und einige hormonelle Verhütungsmittel.
Im Zusammenhang mit der Menstruation und Menopause ist es ratsam, sich die asiatische Ernährungsweise einmal genau anzuschauen. Dabei stehen die Phytoestrogene ganz oben auf der Liste – mit ihren wichtigsten Vertretern, den Isoflavonen.
Phytoestrogene können sich an Estrogenrezeptoren binden und so die Wirkung von Estrogen vermindern. Studien zeigen, dass 60 mg Isoflavone pro Tag die durchschnittliche Anzahl der Hitzewallungen signifikant verringern können. Soja enthält die höchste Konzentration von Isoflavonen.
Besonders die Omega-3-Fettsäuren sind bei der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden wichtig. Durch ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kann der Hypothalamus sensibler auf die (niedrigeren) Mengen von Estrogen reagieren. Außerdem spielen sie natürlich eine wichtige Rolle bei der Bildung der Neurotransmitter. Es scheint, dass bei Frauen mit einer niedrigeren Serotoninproduktion mehr Wechseljahrsbeschwerden auftreten.
Diese beiden Vitamine regulieren die Produktion der Sexualhormone. Wenn die Rezeptoren nicht durch die Vitamine A und D besetzt werden, wird aus den Androgenen weniger Estrogen gebildet. Der Estrogenspiegel darf nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig sein.
Besonders Muskelaufbautraining trägt zu einer Erhöhung des Testosteronspiegels bei. Besonders nach der Menopause ist Testosteron die wichtigste Quelle für Estrogene. Dies trägt dazu bei, dass für die gesunde zweite Hälfte des Lebens nach der Menopause eine ausreichende Estrogenproduktion erhalten bleibt. Außerdem hilft Bewegung beim für Stressabbau.
Dieses Kraut beeinflusst die Hypothalamus-Hypophysen-Achse. Dadurch wird die Produktion von LH gehemmt und darüber hinaus besitzt Cimicifuga auch eine entspannende Wirkung. Viele Wechseljahrsbeschwerden werden durch die Anwendung von Cimicifuga racemosa verringert.