Die Wissenschaftler der Kuopio Universität fanden, dass die Auswirkungen schlechter Ernährung auf die schulischen Leistungen bislang noch zu wenig erforscht waren. Darum haben sie den Zusammenhang zwischen Ernährung und den schulischen Leistungen von Kindern näher untersucht. Obwohl noch weitere Forschung nötig ist, sind die vorläufigen Ergebnisse bereits eindeutig: Gesunde Ernährung bewirkt einen eindeutigen Unterschied, zumindest kurzfristig gesehen.
An der Studie nahmen 161 finnische Kinder im Alter zwischen 6 und 8 Jahren teil. In viertägigen Abständen wurden die Ernährungsfaktoren anhand des Mediterranean Diet Score (MDS), des Baltic Sea Diet Score (BSDS) und des Finnish Children Healthy Eating Index (FCHEI) bestimmt. Die ermittelten Werte wurden in Relation zu den schulischen Leistungen in den Bereichen Lesekompetenz, Leseverständnis und Rechenkompetenz gebracht. Diese Ergebnisse wurden dann unter anderem nach Alter, Geschlecht, Gesamtenergieaufnahme und körperlicher Aktivität korrigiert.
Die im Bereich der Mittelmeerdiät erzielten Werte zeigten eine positive Relation zum Leseverständnis bei Kindern ab 8 Jahren. Das heißt: Je häufiger Nahrungsmittel entsprechend den Vorgaben der Mittelmeerdiät verzehrt wurden, desto besser fiel das Leseverständnis aus. Die Ostseediät (siehe unten) zeigte eine positive Relation zur Lesekompetenz bei 7- bis 8-Jährigen und zum Leseverständnis bei 6- bis 8-Jährigen. Die beim FCHEI erzielten Werte zeigten eine positive Relation zur Lesekompetenz bei 6- bis 7-Jährigen und zum Leseverständnis bei 6- bis 8-Jährigen.
Kinder, die bei BSDS und FCHEI am besten abschnitten, zeigten wiederum höhere Lesekompetenz und -verständnis als Kinder, die bei diesen Ernährungsformen am wenigsten Punkte erzielten. Auffallend war, dass keines der Ernährungskonzepte mit der Rechenkompetenz korrelierte.
Von den drei verwendeten Diäten ist die Mittelmeerdiät wohl die bekannteste. Dabei wird besonderes Gewicht auf Fisch, Gemüse, Früchte und Nüsse gelegt und es werden mehr Vollkornprodukte als Produkte mit raffinierten Kohlenhydraten verzehrt. Schon seit Längerem ist bekannt, dass mediterrane Küche den kognitiven Verfall bei älteren Menschen verlangsamt. Eine weniger bekannte Ernährungsweise ist die Ostseediät (Baltic Sea Diet). Diese nördliche Ernährungsform steht im Großen und Ganzen im Einklang mit der mediterranen Küche, besteht jedoch hauptsächlich aus Obst, Gemüse, Fisch, Beeren und Vollkornprodukten. Der Unterschied besteht vor allem in der Bevorzugung lokaler Produkte wie zum Beispiel von Thunfisch im Süden und Lachs im Norden
Der finnische FCHE-Index ist wiederum keine Diät im üblichen Sinne, sondern stellt vielmehr ein Spiegelbild der Nährstoffaufnahme finnischer Schüler dar. Zum Beispiel führt eine hohe Zufuhr von Zucker und gesättigter Fettsäuren zu einer niedrigen Einstufung im Index. Eine starke Zufuhr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen, Vitamin D und E führt stattdessen zu einer hohen Punktzahl. Daher stand eine hohe beim FCHEI erreichte Punktzahl in Relation zu besseren schulischen Leistungen.